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Selbst gepflückt und geschabt: die Bärlauch-Spätzle

Bärlauch-Spätzle
19. April 2022

Bärlauch sammeln erfordert in der Stadt etwas Geduld

Tja, man kann entweder für teuer Geld frischen Bärlauch zur Saison im Supermarkt kaufen oder man geht selber los und sammelt welchen. Vorausgesetzt, man weiß wo man suchen muss. Bärlauch wächst häufig auf sonnigen Lichtungen. In Nürnberg habe ich tatsächlich relativ Stadtnah welchen gefunden. Allerdings auf einem Privatgelände. Da haben sich auch schon welche über den Zaun geschlichen und einige Körbe voll gepflückt, aber so dreist wollte ich nicht sein. Also habe ich für ziemlich viel Geld, deutschen Bärlauch beim Großmarkt gekauft. Als ich noch in Bad Mergentheim gewohnt habe, gab es dort im Kurpark immer jede Menge Bärlauch. Also wirklich viele Wiesen einfach voll davon. Etwas Vorsicht ist jedoch geboten, weil Bärlauch mit Maiglöckchen verwechselt werden können und diese in großen Mengen, soweit ich weiß, auch tödlich sein können. Es gibt jedoch genügend Merkmale um Bärlauch davon unterscheiden zu können. Wenn du dir aber nicht sicher bist, ob du wirklich Bärlauch gefunden hast, dann frag sicherheitshalber Mr. Google oder schau in einem Bestimmungsbuch nach.

Falls du in deiner Gegend noch nie selber nach wildem Obst & Gemüse gesucht hast, kannst du auf https://www.Mundraub.org nach allem möglichen suchen und findest, legale und frei zugängliche Orte um beispielsweise Bärlauch zu sammeln.

selbstgemachte Bärlauch-Spätzle

Pesto, Pasta und Mehr

Bärlauch ist meiner Meinung nach richtig genial, denn es gibt sooo viele Möglichkeiten dieses Wildgemüse zuzubereiten. Ich habe schon Pesto gemacht, eigenes Öl, Salz damit verfeinert und so weiter. Dieses Mal gab es Pasta und Spätzle. Ich könnte mich reinlegen und muss immer aufpassen, dass ich mich nicht überfresse! Zudem liebe ich den Knoblauchgeschmack ohne danach stunden oder tagelang nach Knoblauch zu riechen.

Ich habe schon lange keine Spätzle mehr gemacht, denn normalerweise kommen in ein originales Spätzlerezept immer Unmengen an Eiern rein. Nachdem wir diese nicht mehr essen können, war es jetzt das erste Mal, dass ich vegane Spätzle probiert habe. Aber wie so oft, ich habe keinen Unterschied gemerkt. Die sind genauso fluffig und lecker wie „echte“ mit Ei und Butter.

5 Fakten über Bärlauch:

    • Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch und zählt damit zum Gemüse. Weitere Namen sind Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Ramsen oder Waldherre.
    • Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Erntezeit für die Blätter ist im März und April. Zu finden ist Bärlauch in Europa und Teilen Asiens, dort vor allem in schattigen, feuchten und humusreichen Auwäldern und Laubwäldern, in Schluchten, unter Sträuchern und in Auenbereichen von Flüssen und Bächen. Außerdem ist zu erwähnen, dass er im in Deutschland häufiger im Süden als im Norden wächst.
    • Verwendet werden kann von Bärlauch alles, es ist also alles essbar. Häufig werden allerdings nur die Blätter und evtl. noch die Stängel genutzt. Da Bärlauch als Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze bekannt ist, sind die Verwendungsmöglichkeiten sehr vielseitig. So kann er als frisches Gewürz, für Dip-Saucen, Kräuterbutter und Pesto oder ganz allgemein als Gemüse in der Frühjahrsküche verwendet werden. Ebenfalls kann man ihn als Ersatz für Schnittlauch und Zwiebelkraut verwenden.
    • Bärlauch ist als Heilpflanze bekannt und wird auch heutzutage gegen Magen-Darm-Störungen und Blähungen herangezogen. Ebenfalls wird ihm eine blutdrucksenkende, verdauungsfördernde, entgiftende, antimikrobielle, belebende und kreislauffördende Wirkung zugeschrieben.
    • Achtung Verwechslungsgefahr: Immer wieder wird der Bärlauch mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und dem gefleckten Aronstabs verwechselt. Diese drei Pflanzen sind für Menschen sehr giftig, sodass der Verzehr sogar zum Tod führen kann. Den Bärlauch kann man sowohl an dem typisch knoblauch- und lauchartigen Geruch erkennen, wenn man die Blätter reibt, als auch am Aussehen. Die Blattoberseite glänzt und das Grün ist dunkler als die matte Unterseite. Maiglöckchen und Herbstzeitlose haben jeweils eine glänzende Unterseite – ein klarer Unterschied also. Außerdem sind die Bärlauchblatter parallelnervig, die Blätter des gefleckten Aronstab sind netznervig.
vegane Bärlauch-Spätzle

Bärlauch-Spätzle

Portionen 4 Portionen

Zutaten
  

für die Spätzle:

  • 100 g Bärlauch
  • 2 EL Olivenöl
  • 750 g Weizenmehl
  • 225 ml Wasser
  • 225 ml Pflanzendrink
  • 3 TL Salz
  • 1/2 TL Muskatnuss

für die Sauce:

  • 2 Schalotten
  • 30 g Margarine
  • 100 ml Weißwein
  • 100 ml Rapsöl
  • 1/2 Zitrone gepresst
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung
 

  • Den Bärlauch halbieren und mit dem Öl in einem Mixer klein hexeln.
  • Die Bärlauchmasse mit allen restlichen Zutaten für die Spätzle in einer Schüssel mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten. Alternativ so lange mit einem Holzkochlöffel schlagen, bis der Teig Blasen wirft. Der Teig ist gut, wenn er zähflüssig vom Löffel läuft.
  • Nun setzt man einen großen Topf mit Wasser auf und bringt diesen zum Kochen, anschließend auf mittlere Hitze runterdrehen.
  • Mit einer Spätzlereibe werden die Spätzle nach und nach in das Wasser gerieben. Die Bärlauchspätzle steigen an die Oberfläche, sobald sie fertig sind. Die fertigen Spätzle von der Wasseroberfläche abschöpfen und beiseitestellen. Mit etwas Öl beträufeln, damit sie nicht aneinander kleben.
  • Für die Sauce die Schalotten klein schneiden und in einer Pfanne mit der Margarine glasig dünsten. Mit dem Weißwein ablöschen, anschließend das Öl und die Zitrone hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Die Bärlauchspätzle können im Anschluss kurz in der Pfanne geschwenkt und serviert werden. Guten Appetit!
Bärlauch-Spätzle vegan
Hast du schon mal Bärlauch selbst gepflückt? Und wie isst du deinen Bärlauch am liebsten?

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