Artischocken sind gar nicht so übel wie ich dachte
Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass ich mal freiwillig ein Rezept mit Artischocken zubereite, hätte ich denjenigen ausgelacht. Allgemein hätte früher niemand gedacht, dass ich jemals einen Foodblog betreibe. Ich war nämlich immer sehr mäkelig und habe wenig gegessen, bis ich ausgezogen bin und auf einmal mehr getestet habe. Aber sehr oft bin ich durch Freunde an neue Lebensmittel gekommen und habe diese meist (aus Anstand) probiert.
So auch mit der Artischocke. Die gab es nämlich als Vorspeise auf einer Hochzeit. Und da ich sehr, sehr ungern Lebensmittel verschwende, hab ich die natürlich probiert und siehe da, so schlimm war es gar nicht. Ganz im Gegenteil, die war sogar sehr lecker, vor allem in der Kombination mit der Melone.
Also habe ich mich hingesetzt und probiert das Rezept nachzukochen. Herausgekommen ist das heutige Rezept, ein Artischocken-Salat mit gegrillter Paprika, Melone und leckeren angebratenen Pinien- und Sonnenblumenkernen. Ich hoffe du hast mit dem leichten Sommersalat genauso viel Spaß wie ich!
Egal ob als Salat zum Grillen oder als Hauptspeise mit einer Scheibe Brot
Du kannst den heutigen Artischocken-Salat für verschiedene Anlässe nutzen. Zum einen, wie bei uns damals, als Vorspeise serviert, aber auch einfach zum Grillabend oder Picknick oder auch als alleinige Hauptspeise. Je nachdem wie üppig die Speise werden soll, kannst du natürlich mehr Artischocken, Paprika, Melone und so weiter verwenden oder eben weniger.
Wer es etwas ausgefallener möchte, kann schauen, ob es auf dem Wochenmarkt oder beim italienischen Supermarkt Zucchiniblüten gibt. Die sind vom Geschmack her nicht die Sensation, aber dafür definitiv beim Aussehen. Bei diesem Rezept habe ich sie zum ersten Mal probiert und gebraten haben sie weniger Pfiff als beispielsweise paniert und frittiert, aber ein Hingucker sind sie alle mal. Dennoch nichts, was es braucht, damit der Salat schmeckt 😉
Artischocken-Salat
Zutaten
für den Salat:
- 1 Lollo Rosso
- 1 Römersalat
- 1 Handvoll Rucola
- 1 rote Zwiebel
- 1 Frühlingszwiebel
- 280 g eingelegte Artischockenherzen
- 250 g gegrillte eingelegte rote Paprika
- 4-8 Zucchiniblüten
- 30 g Pinienkerne
- 20 g Sonnenblumenkerne
- 1 Bund Radischen
- 1 Cantaloupe-Melone
- 50 g Parmesanersatz
Für die Vinaigrette:
- 100 g Parmesanersatz
- 80 ml Olivenöl
- 60 ml Rotweinessig
- 1/2 Knoblauchzehe
- 1 Zweig Basilikum
- 1 Zweig Thymian
- 1 Zweig Oregano
- Saft von 1/2 Zitrone
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Für die Vinaigrette Parmesanersatz fein reiben, Knoblauch schälen und fein hacken. Frische Kräuter hacken. Alle Zutaten miteinander vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Beiseitestellen.
- Salat waschen, abtropfen lassen und klein schneiden. Bei den Zucchiniblüten den Stempel entfernen, anschließend vorsichtig waschen und auf einem Küchenpapier abtrocknen lassen. Artischockenherzen abtropfen lassen und halbieren oder vierteln, Zwiebel und Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, Parmesanersatz grob reiben und die Paprika in dünne Streifen schneiden. Radieschen waschen und halbieren bzw. vierteln. Melone halbieren, entkernen und in 2 cm breite Schiffchen schneiden. Pinien- und Sonnenblumenkerne vorsichtig in einer Pfanne anrösten bis sie leicht braun sind.
- Die Hälfte der roten Zwiebeln mit den Zucchiniblüten in etwas Öl anbraten.
- Alle Zutaten für den Salat in einer großen Schüssel miteinander vermengen. Anschließend die Vinaigrette untermischen. Salat 5 Minuten ziehen lassen.
5 Fakten über Artischocken:
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- Die Artischocke kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, vom östlichen Mittelmeer über Persien bis nach Nordafrika, westlich bis Spanien und auf den kanarischen Inseln. Mittlerweile wird sie auch in Deutschland als Heil- und Zierpflanze angebaut. Die Artischocke kann als ein- oder mehrjähriges Gemüse gezogen werden, jedoch ist sie sehr frostempfindlich und muss daher im Winter gut geschützt werden, damit sie im Folgejahr wieder austreibt.
- Apropos Heilpflanze: Die Artischocke wurde 2003 als Arzneipflanze des Jahres gekürt. Und das zurecht, denn die Artischocke ist nicht nur kalorienarm, sondern ihre Inhaltsstoffe gelten als verdauungsfördernd, appetitanregend und cholesterinsenkend. Ebenso beeinflusst sie den Blutfettspiegel positiv und kann nach fettreichen Mahlzeiten das Völlegefühl und Blähungen lindern. Auch auf die Leber- und Gallentätigkeit wirkt sich die Artischocke positiv aus. Zu guter Letzt sei erwähnt, dass die Inhaltsstoffe Arteriosklerose vorbeugen sollen.
- Artischocken können verzehrbereit im Glas gekauft werden, dabei sind nur die essbaren und sehr schmackhaften Herzen eingelegt, ebenso kann auch die Frucht im Ganzen gekauft werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Knospe geschlossen ist und sich so fest und straff wie der Stiel anfühlt. Je länger der Stiel, desto besser ist die Haltbarkeit der Artischocke.
- Die Artischocke kann auf viele Arten und Weise verwendet und zubereitet werden. So können aus den Blättern Säfte, Tees und Tinkturen hergestellt werden. Ebenso können die Blätter abgezupft und das breite, fleischige Ende gegessen werden, am besten schmecken sie eingetunkt in einen Dip. So können sie beispielsweise als Snack zwischendurch verzehrt werden, um Heißhungerattacken vorzubeugen. Weich gegart eignen sich die Blätter hervorragend als Vorspeise.
- Beim Kochen der ganzen Artischocke sollten alle Schnittstellen sofort und großzügig mit Zitronensaft beträufelt werden, damit sie ihre Farbe behält und sich nicht verfärbt. Ebenso kann Zitronensaft in das Kochwasser gegeben werden. Etwas Zeit sollte man allerdings mitbringen, denn gar sind Artischocken erst nach etwa 30 bis 45 Minuten. Überprüfen kann man dies, ob sich die Blätter leicht von der Frucht lösen lassen.
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